2. Februar 2013

Something less than night

Kino | »Gangster Squad« von Ruben Fleischer (2012)

Los Angeles, Ende der 1940er: Das Verbrechen regiert; die Polizei hängt das Gesetz an den Nagel und führt Guerillakrieg; die nach Schema F ethnisch und typmäßig paritätisch besetzte Eingreiftruppe (angeführt von einem Schlachtroß mit der Intelligenz einer Dampframme: Josh Brolin) verfährt nach Schema T wie Totmachen. Dramaturgie und Gestaltung von »Gangster Squad« folgen dieser geistlosen Strategie mit ermüdender Konsequenz. Brian De Palma lieferte vor rund einen Vierteljahrhundert (mit einem seiner unpersönlichsten Filme) die Vorlage für Ruben Fleischers vollsynthetische Blut- und Bleisuppe ohne Hirn, ohne Herz, ohne Spannung, ohne Flair. Zwischen wahllos aufgeklaubten Noir-Fragmenten und drögem Sound-Gewummer bleibt den Darstellern der krampfhaft auf stylisch getrimmten Willkürapotheose nur die Flucht in hemmungsloses Outrieren (Sean Penn als Mobster Mickey Cohen) oder in fischblütige Erstarrung (Ryan Gosling). Nick Nolte macht es noch am besten: Er präsentiert mit einer gewissen Grandezza das monumentale Wrack, das aus ihm geworden ist.

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