17. Februar 2012

Alles fliegt dir um die Augen

Kino | »Flying Swords of Dragon Gate« von Tsui Hark (2011)

Die Handlung ist, vorsichtig gesagt, unübersichtlich: Tyrannische Eunuchen, freiheitskämpfende Rebellen (unter Führung von Jet Li), eine schwangere Hofdame auf der Flucht, eine einsame Kriegerin, Doppelgänger, Glückritter, Tartaren schlagen sich durch ein Dickicht von altchinesischen Intrigen, treffen schließlich allesamt in einer einsamen Herberge zusammen, von wo sich die Aussicht auf einen legendären Goldschatz bietet, der nur alle 60 Jahre vom Wüstenwind freigelegt wird … Tsui Harks elegante 3D-Inszenierung verzichtet klugerweise darauf, die fliegenden Schwerter und sonstigen tödlichen Waffen der Kämpfer dem Publikum direkt ins Gesicht zu schleudern, letztlich aber trägt die synthetische Verräumlichung der Leinwand, wie so oft, nicht zur Intensivierung des Kino-Erlebnisses bei sondern schafft nur eine andere Form von Distanzierung – woran im Falle von »Flying Swords of Dragon Gate« freilich auch der fast völlige Verzicht auf Figurenzeichnung seinen Anteil hat.

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